Der actiNAS WIN 212 Storage-Server basiert auf dem Microsoft Windows Server 2019 IoT und lässt sich somit einfach in vorhandene IT-Architekturen einbinden. Konzeptionell empfiehlt sich der actiNAS WIN 212 als NAS-System (Network Attached Storage), der gleichzeitig als kostengünstige Ablage für Benutzerdaten als auch Onsite-Backup-System eingesetzt werden kann. Die eingebauten, leistungsstarken Komponenten erlauben zum einen einen schnellen Zugriff und Datentransfer über die 10 Gb/s Ethernet Schnittstellen und zum anderen eine schnelle Verarbeitung der Daten durch ein oder zwei eingebaute Intel Xeon Prozessoren. Je nach Anforderungen lassen sich die angeschlossenen Festplatten und SSDs über einen Hardware-RAID-Controller verwalten oder - als kostengünstige Option - über Microsoft Storage Spaces.
Für den Einsatz als kombinierter NAS- und Onsite-Backup-Server wird das System von vorn herein mit zwei Storage-Pools konfiguriert, wobei der erste Pool die Benutzerdaten aufnimmt und der zweite Pool die Freigaben für die Aufnahme der täglichen Datensicherung der zentralen IT zur Verfügung stellt. Die Gesamtkapazität des System kann mit bis 144TB realisiert werden, wobei eine Skalierung der Nutzkapaziiät über optionale JBOD-Erweiterungseinheiten auch zu einem späteren Zeitpunkt als mitwachsendes System möglich ist.
Abbildung: actINAS WIN 212 als Onsite-Backup- und NAS-Server
Überall dort, wo kostengünstiger Speicherplatz gefordert ist, lässt sich der actiNAS WIN 212 Storage Server einsetzen. Als Nearliine-Storage-System wird dieser neben der zentralen IT angesiedelt und entlastet somit die Produktivsysteme. So lassen sich beispielsweise nicht mehr benötigte Marketing-Daten einfach von der zentralen IT auf das actiNAS WIN 212 auslagern und stehen trotzdem noch zur Einsicht durch die Benutzer bereit. Die nötige Betriebssicherheit wird durch den Einsatz eines Hardware-RAID-Controller in Verbindung mit der Snapshot-Technologie vom Microsoft Windows Storage Server erreicht. Bei den verwendeten Hardware-Komponenten kommen neben redundanten Netzteilen und redundanten Lüftern auch zwei 24x7 SSDs im RAID-1-Verbund für das Betriebssystem zum Eiinsatz, die rückseitig in zusätzlichen 2.5" Drive Carrier untergebracht sind. Die Anbindung an ein vorhandenes Ethernet-Netzwerk, standardmäßig mit 10 Gb/s, kann optional auch mit 40 oder 56 Gb/s Schnittstellen erfolgen. Über die eingebauten ein oder zwei Intel Xeon Prozessoren erfolgt eine schnelle Verarbeitung der Daten, Die Verwaltung des Systems, das mit bis zu 144 TB ausgestattet werden kann, wird über eine separate IPMI 2.0 Schnittstelle durchgeführt. Wie bei dem Microsoft Windows Storage Server zu erwarten tritt das System in aller Regel einer bestehenden Domäne bei, so dass die Vergabe von Benutzerrechten hier im Rahmen der gesamten IT verwaltet wird.
Abbildung: Nearline-Storage (NAS) mit actiNAS WIN 212
Backup und Archiv sind grundsätzlich zwei unterschiedliche Anwendungen, die sich aber in einem actiNAS WIN 212 hervorragend vereinen lassen. Das actiNAS WIN 212 lässt sich - am besten durch Einsatz eines Hardware-RAID-Controllers - systemseitig in zwei unterschiedliche RAID-Sets einteilen. Eines der beiden RAID-Sets wird für die Aufnahme des täglichen Backups genutzt, wobei das actiNAS WIN 212 hier den Speicherplatz als Freigabe (Share) der Backup-Software zur Verfügung stellt. Alternativ, je nach Hersteller, lässt sich diese auch auf dem Windows Storage Server installieren und agiert somit als Backup-Server für angeschlossene Server und VMs. Durch die tägliche Datensicherung ist eine schnellstmögliche Wiederherstellung im Fehlerfall über die Disk-basierende Datensicherung möglich.
Als zusätzliche Option besteht die Möglichkeit, neben dem Onsite-Backup auch ein Offline-Backup auf RDX®-Medien durchzuführen. Durch das zusätzliche Backup der Datensicherungssätze, die auf dem actiNAS WIN 212 gespeichert sind, auf die angeschlossenen RDX®-Laufwerke des actiDisk RDX® USB 3.0 1U Professional, lässt sich eine zweistufige Backup-Strategie umsetzen. Das Offline-Backup auf den RDX®-Medien hält die wichtigen Unternehmensdaten auf auswechselbaren Medien bereit, die dann außer Haus (beispielsweise in einem Bank-Safe) gelagert werden sollten. Hierdurch wird sichergestellt, dass auch im schlimmsten Fall eines kompletten Datenverlustes (Brand, Flut, Diebstahl, Sabotage) die Daten auch weiterhin vorhanden sind und den Fortbestand des Unternehmens sichern.
Gleichzeitig lässt sich das actiNAS WIN 212 auf dem zweiten RAID-Set als Archiv-System nutzen. Hier können "einfache" Archiv- und Auslagerungsprozesse, beispielsweise über die Veritas BackupExec Backup-Software, durchgeführt werden. Der Speicherplatz des actiNAS WIN 212 kann aber auch durch professionelle, revisions- und manipulationssichere Anwendungen genutzt werden, so dass hier der freigegebene Speicherplatz für Dokumenten-Management-Systeme (DMS), E-Mail-Archivierungsapplikationen oder Archiv-Programme zur Verfügung steht. Eine zentrale Rolle bei den Archiv-Anwendungen ist oft die Such-Funktion (Finde-Funktion / Retrieval-Funktion), bei der eine hohe Performance vom Storage-Server gefordert wird. Hier bietet der actiNAS WIN 212 Storage-Server durch einen bis zu 1TB großen RAM-Speicher und zwei Prozessoren eine optimierte Leistung an.
Abbildung: Mehrstufiges Backup auf actiNAS WIN 212 und RDX®-Medien
Im Rahmen eines IT-Notfallplanes spielt die vorherige Datensicherung die entscheidene Rolle, denn ohne ein aktuelles, regelmäßiges Backup ist eine Systemwiederherstellung nach einem Datenverlust nicht möglich. Hier hat sich als Datensicherungsstrategie grundsätzlich ein mehrstufiges Backup etabliert, wobei das Backup-To-Disk-To-Tape (B2D2T) nach heutigem Stand der Technik die Datentransferraten und Kapazitäten zur Verfügung stellt, die für eine professionelle Datensicherung nötig sind.
In einer ersten Backup-Stufe wird über eine Backup-Software, die idealerweise auf dem actiNAS WIN 212 installiert ist, die Daten der Unternehmens-IT auf den Disk-basierenden Speicherplatz abgelegt. Auf dem actiNAS WIN 212 liegen idealerweise mehrere Datensicherungssätze, die täglich (ggf. auch wöchentlich und monatlich) organisiert sind. Wenn möglich sollte die tägliche Datensicherung immer komplett erfolgen, denn eine vollständige Datensicherung, die auf einem Disk-basierenden System gespeichert ist, stellt die schnellst mögliche Rekonstruktion einer verloren gegangenen VM oder eines Servers sicher. Durch den Zugriff auf ältere Datensicherungen können auch in vielen Fällen Schäden, die durch Viren oder Trojaner verursacht wurden (Stichwort: Ramsomware mit Locky, WannaCry und Co.), wieder korrigiert bzw. hergestellt werden.
Die zweite Backup-Stufe darf nicht außer Acht gelassen werden, denn nur durch eine regelmäßige Auslagerung der Daten an einen externen Ort wird ein professionelles Datensicherungskonzept umgesetzt. Durch diese Offline-Datensicherung werden die Daten außerhalb des Rechenzentrums gelagert und stehen auch noch nach einem totalen System-Verlust (Brand, Flut, Sabotage, Diebstahl) zur Rekonstruktion zur Verfügung. Die LTO Tape-Technologie, als etablierter und bewährter Standard für die Datensicherung auf auswechselbare Medien, bietet die hier nötigen Datentransferraten und Speicherkapazitäten an. Für die Sicherstellung eines regelmäßigen Medien-Wechsels oder zur Sicherung über mehrere LTO-Medien hinweg stellt eine actiLib LTO Tape Automation eine optimale Lösung dar. Angeschlossen an den actiNAS WIN 212 Backup-Server werden die Daten über eine auf dem Windows Storage Server installierten Backup-Software auf die actiLib LTO Tape Automation übertragen. Zum Einsatz kommt hier die schnelle SAS-Systemschnittstelle.
Es versteht sich von selbst, dass die LTO-Medien regelmäßig aus der actiLib LTO Tape Automation entnommen und an einem externen Ort sicher gelagert werden sollten.
Abbildung: Automatisches, mehrstufiges Backup mit actiNAS WIN 212 und actiLib Tape Automation
Zum Thema: Cloud Backup
Backup in die Cloud wird immer beliebter und sollte im Rahmen einer Datensicherung mit berücksichtigt werden. Cloud-Backup ist jedoch limitiert durch die eingeschränkte Datentransferrate des Internet. Auch wenn Lösungen hier Block- oder Datei-orientierte Datensicherungstrategien basierend auf Datenveränderungen anbieten, muss doch berücksichtigt werden, dass im Falle eines Datenverlustes die Rekonstruktion der Daten (Download aus dem Internet) deutlich langsamer erfolgt, als von einem Disk- oder Tape-basierenden Onsite-Backup. Bewegen sich die regelmäßigen Datenmengen der Datensicherung im Bereich von GBs, erscheint das Cloud-Backup als echte Alternative für ein Offsite-Backup. Liegen die Datenmengen jedoch im Bereich von TBs, so sollte auf ein Backup auf auswechselbare Medien (RDX®-Cartridges oder LTO-Magnetbänder) nicht verzichtet werden.